„Ich trainiere mein Pferd nach biomechanischen Grundsätzen.“ hört man momentan immer öfter.
Aber was heißt das überhaupt?
DEFINITION
Die Biomechanik ist „die Lehre von den Lebenserscheinungen, die nach den Gesetzen der Mechanik ablaufen“. Für mich bedeutet das, ich kenne den Körper meines
Pferdes, weiß wie er funktioniert und welche Übung wofür gut ist.
Es heißt also, dass ich mit dem Training die Gesundheit meines Pferdes erhalten und fördern möchte. Dass ich ein Schulterherein nicht reite, weil es hübsch
aussieht, sondern um die Muskulatur meines Pferd zu stärken und seinen Bewegungsapparat zu stabilisieren.
Aber warum ist das überhaupt nötig bei so großen, starken Tieren?
WARUM SOLLTE ICH MICH DAMIT BEFASSEN
Pferde sind KEINE Reittiere. Ihr Körper sind nicht dafür konzipiert, einen Menschen zu tragen. Also wenn wir sie schon zu unserem Vergnügen reiten und damit einer
völlig unnatürlichen Belastung aussetzen, dann doch wenigstens so, dass sie keinen Schaden davon nehmen.
Die Tragfähigkeit des Pferderückens muss also trainiert werden. Der lange Rückenmuskel muss, wie jeder andere Muskel, systematisch aufgebaut werden. Von einem
untrainierten Pferd kann man nicht erwarten, dass es sich korrekt dehnt, Lektionen geht und einen mit schön schwingendem Rücken durch die Gegend trägt. Da nützt es auch nichts, zu schärferem
Equipment zu greifen oder mehr Gewicht in die Hand zu nehmen, damit ein Seitengang oder ein Galopp klappt.
Denn wer sich mit Biomechanik befasst, der reitet nicht mehr „irgendwie“.
Optimale Bewegungsabläufe müssen physikalische und mechanische Prinzipien berücksichtigen. Ich kann nicht über hinten reintreiben und vorne festhalten erreichen,
dass mein Pferd in reeller Versammlung läuft. Ich muss erstmal wissen, was Versammlung für den Bewegungsapparat meines Pferdes bedeutet - was passiert da überhaupt?
Dass Last auf die Hinterhand gelegt wird ist hier eine zu oberflächliche Antwort und ich rate jedem, einmal tiefer ins Thema einzusteigen.
Was heißt es, wenn man davon spricht, dass ein Pferd vorhandlastig läuft und warum will man das nicht? Wie lässt es sich erkennen und vermeiden? Wieso läuft das Pferd überhaupt so, wenn Gewicht auf der Hinterhand doch angeblich viel gesünder ist?
Leider können die meisten Reiter diese Fragen nicht beantworten, dabei ist es doch das, worum es geht.
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