Schon zu Beginn der Ausbildung an der Longe erzwingt
der Reiter das Nachgeben im Genick mittels diverser Hilfszügel (Ausbinder, Schlaufzügel, und so weiter), unter Mißachtung des Pferdemauls, das mit speziellen Reithalftern zum Schweigen verdammt
ist. Anschließend bemüht er sich vom Sattel aus, die Wirkung dieser Notlösungen durch eine tiefe Handhaltung zu reproduzieren und zu verlängern - wenn nötig
wiederum unterstützt durch Hilfszügel. (..) Das ist die katastrophale Bilanz einer von der tief gehaltenen Reiterhand besessenen Art der Dressur. Sie beruht auf einer widernatürlichen Auffassung
der Handeinwirkung und folgt zusammen mit dem systematischen Gebrauch von Druckmitteln dem Prinzip der Nötigung. Solche Prinzipien erzeugen unweigerlich autoritäre Methoden und grobe
Vorgehensweisen.“
- Philippe Karl
Wofür brauchte man nochmal unbedingt Ausbinder oder ein Gebiss beim Longieren?
Dehnungshaltung?
Für den Rücken?
Für eine aktive Hinterhand?
Für Kontrolle?
Hier seht Ihr Ramiro, der erst seit dem Sommer nach dreijähriger verletzungsbedingter Pause wieder im Training ist.
Nur mit einem Halsring und einem leichten, dünnen Seil in schöner Dehnungshaltung, die er konstant über mehrere Runde so hält.
Hier geht es um korrekte Vorbereitung, gezieltes Training und feine Körpersprache.
(Die leichte Taktverschiebung ist dem versteiften Sprunggelenk und der Fraktur im Knie geschuldet.)
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