Wie kann man sich so einen Mini-Praxis-Kurs vorstellen?
In Zweier-Teams arbeitet Ihr mit unseren verschiedenen Pferden. Ihr lernt sie beurteilen, verstehen und mit ihnen zu kommunizieren. Die oben genannten Fragen werden geklärt und Ihr werdet darauf vorbereitet, auch Eure eigenen Pferde nochmal in einem ganz neuen Licht zu betrachten.
Samstag, 13.02.21
10.00 Uhr bis 15.00 Uhr
Einzeln: 99,00 Euro p.P.
Zu zweit: 89,00 Euro p.P.
Praxis-Ticket für 1 Person
99,00 €
inkl. MwSt.
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Praxis-Ticket für 2 Personen
178,00 €
inkl. MwSt.
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Augen
ganz groß wurden und er solche Angst hatte, dann haben sie es immer nur schlimmer gemacht. Sie haben nicht verstanden, dass er es einfach noch nicht konnte. Es war eine große Herausforderung für
ihn und er verstand auch nicht immer gleich, was sie von ihm wollten. So stresste er sich, wurde hektisch und spannte sich am ganzen Körper an. Und so begann der Teufelskreis.
Das Anspannen wurde jedesmal schlimmer und schien gar nicht mehr aufzuhören.
Selbst in der Box konnte er nicht mehr richtig zur Ruhe kommen. Schreckte bei kleinsten Geräuschen auf. Ließ sich nicht mehr gerne anfassen.
Doch anstatt zu versuchen zu verstehen, warum er nicht weiterkam, sondern auf der Stelle stand, keine Leistung mehr bringen konnte, wurden sie wütend. Sie glaubten, er habe nur keine Lust und
stelle sich an.
Also wurden sie härter zu ihm. Setzten ihn noch mehr unter Druck.
Mit allem, was er konnte, versuchte er die Forderungen zu erfüllen und gab wie immer sein Bestes. Doch was nach außen für ein ungeübtes Auge richtig aussah, fühlte sich für ihn einfach nur
furchtbar an. Jeder Schritt schmerzte, seine Lungen brannten und er hatte jede Sekunde Angst, etwas falsch zu machen. Denn für Fehler war kein Platz.
Irgendwann konnte er es nicht mehr ertragen. Seine leise Stimme hatte niemand gehört. Und so wurde er lauter.
„Seht Ihr denn nicht, dass es mir schlecht geht? Ich kann nicht mehr! Hallo? Schaut her!“.
Doch das machte es nur schlimmer.
Je lauter er wurde, umso lauter antworteten sie. Auch das ertrug er eine Zeit. Bis es einfach nicht mehr ging. Er schrie sie an.
„Ich kann nicht mehr! Ich will das nicht! Hört auf!“.
Sie wurden wütend, sehr wütend. So wütend, dass sie ihn nicht mehr haben wollten.
Sie versuchten nicht einmal, ihn zu verstehen. Sie hörten ihm gar nicht zu. Er funktionierte nicht, also musste er weg.
Alles war neu, ein neues Zuhause, neue Gerüche, neue Pferde, neue Menschen. Doch seine Gefühle waren die alten.
Kam sie zu ihm an die Box, wich er zurück.
Ging sie auf ihn zu, legte er die Ohren an und schnappte nach ihr.
„Geh bloß weg! Fass mich nicht an!“.
Die Anspannung wollte einfach nicht aufhören. Die alten Geiser ihn nicht loslassen.
Kam sie mit dem Halfter zu ihm, erinnerte ihn das an früher. Rausgeholt werden. Angefasst werden. Leistung bringen müssen. Druck. Schmerz.
Doch sie gab nicht auf.
Jeden Tag kam sie und setze sich zu ihm in die Box oder auf die Wiese.
„Aber was soll das? Was macht sie da?“
Sie kam einfach nur und wollte gar nichts von ihm... Aber er traute ihr nicht. Ohren zurück und ein abweisender Blick, das würde sie schon fern halten.
„Hm... vielleicht sollte ich doch mal rübergucken?“
Sie lächelte ihn an und streckte ihre Hand aus.
„Naja, mal schnuppern schadet ja nicht.“
Mit ruhiger Stimme sprach sie zu ihm.
„Das muss reichen. Ich geh lieber wieder!“
Und so vergingen Tage, Wochen, Monate.
Er traute sich immer näher an sie heran und blieb immer länger bei ihr. Sie wollte immer noch nichts von ihm. War es vielleicht vorbei? War sie gar nicht so, wie all die anderen?
Sie begonnen, Dinge zu unternehmen. Gemeinsam. Nebeneinander erkundeten sie die Welt. Er erinnerte sich daran, wie es ganz früher war, als er noch ein Fohlen war. Unbeschwert und leicht. Einfach
nur zusammen sein, schöne Dinge erleben.
Inzwischen freute er sich, wenn er sie kommen sah und begrüßte sie. Lief überall mit ihr hin, sie musste ihn nicht mal bitten. Denn er wusste: mit ihr ist es immer schön.
Und er hatte die Wahl. Sie ging nicht auf die Wiese, legte ihm ungefragt das Halfter an und zog ihn zum Tor.
Wenn sie kam, dann ging er mit.
Denn er wusste, am glücklichsten war er bei ihr.